Östrogenmangel: Die hormonelle Wurzel vieler Beschwerden
Was ist Östrogenmangel?
Östrogen ist eines der wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone und spielt eine zentrale Rolle im gesamten Körper. Ein Mangel kann viele Organsysteme betreffen – von Haut und Knochen über Herz, Psyche und Schleimhäute bis hin zur Fruchtbarkeit. Obwohl der Östrogenmangel häufig mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht wird, kann er Frauen jeden Alters betreffen.
Ursachen für Östrogenmangel
Ein zu niedriger Östrogenspiegel kann viele Auslöser haben. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Wechseljahre (Menopause)
- Primäre Ovarialinsuffizienz (POI): vorzeitiges Versagen der Eierstöcke
- Starke psychische oder körperliche Belastung: chronischer Stress, Burnout
- Untergewicht oder Essstörungen: z. B. Anorexie
- Intensiver Sport: v. a. im Leistungssport
- Hormonelle Erkrankungen: z. B. Schilddrüsenunterfunktion
- Medikamente oder medizinische Eingriffe: z. B. Chemotherapie oder Entfernung der Eierstöcke
Symptome bei Östrogenmangel
1. Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Ein häufiger Begleiter bei hormonellen Schwankungen.
2. Stimmungsschwankungen & depressive Verstimmungen
Östrogenmangel wirkt sich auf Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin aus.
3. Schlafstörungen
Besonders Einschlafprobleme und nächtliches Erwachen sind typisch.
4. Scheidentrockenheit & Libidoverlust
Ein häufiger Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
5. Hautveränderungen & Haarausfall
Trockene, empfindliche Haut und verstärkter Haarausfall sind oft erste Warnzeichen.
6. Knochenschwund & Osteoporose
Langfristig steigt das Risiko für Knochenbrüche.
7. Herz-Kreislauf-Beschwerden
Ein niedriger Östrogenspiegel kann das Risiko für Bluthochdruck und Arteriosklerose erhöhen.
Östrogenmangel in den Wechseljahren
In der Perimenopause beginnen die Eierstöcke, ihre Hormonproduktion zu drosseln. Diese Phase ist gekennzeichnet durch unregelmäßige Zyklen und schwankende Hormonspiegel. In der Postmenopause ist der Östrogenspiegel dauerhaft niedrig. Die Symptome reichen von Hitzewallungen über Schlaflosigkeit bis hin zu Stimmungstiefs. Viele Frauen profitieren hier von einem individuellen Mix aus pflanzlichen Mitteln, Mikronährstoffen oder – bei starken Beschwerden – einer Hormonersatztherapie.
Östrogenmangel bei Kinderwunsch
Ein zu niedriger Östrogenspiegel kann die Fruchtbarkeit erheblich beeinträchtigen. Er stört den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und kann den Eisprung verhindern. Ursachen können hormonelle Störungen, Untergewicht oder Stress sein. Hier ist eine gezielte Diagnostik entscheidend. Therapeutisch kommen unter anderem Zyklusregulation, pflanzliche Hormonmodulatoren und – in Einzelfällen – eine Hormontherapie infrage.
Was hilft bei Östrogenmangel? Natürliche und medizinische Lösungen
1. Pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene)
Pflanzenstoffe wie Isoflavone ähneln dem körpereigenen Östrogen. Sie können leichte Beschwerden lindern.
Quellen:
- Rotklee: Hoher Isoflavon-Gehalt, gut bioverfügbar
- Soja (fermentiert): Miso, Tempeh als nützliche Isoflavonlieferanten
- Leinsamen: Enthalten Lignane, unterstützen auch die Verdauung
2. Bewährte Heilpflanzen
Seit Jahrhunderten bewährt, zeigen Heilpflanzen oft sanfte Wirkung – besonders in Kombination.
Traditionelle Heilpflanzen:
- Frauenmantel: Zyklusregulierend, hormonharmonisierend
- Salbei: Gegen Schwitzen und Hitzewallungen
- Mönchspfeffer: Stimmungsstabilisierend, bei Brustspannen
- Ashwagandha: Stressreduktion, Schlafunterstützung
- Lavendel & Baldrian: Beruhigend, gegen Unruhe
- Weißdorn: Herzstärkend, bei Herzklopfen und Nervosität
3. Mikronährstoffe gezielt auffüllen
Wichtige Nährstoffe:
- Vitamin D & Calcium: Knochenstärkung, Osteoporose-Schutz
- Magnesium: Entspannung, Schlafqualität
- Vitamin B6 & B12: Nerven, Stimmung, Energie
- Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmend
- Zink & Selen: Zellschutz, Immunfunktion, Hormonbalance
4. Hormonersatztherapie (HRT)
Bei starken Beschwerden oder unerfülltem Kinderwunsch kann eine individuell abgestimmte Hormontherapie sinnvoll sein. Dies sollte stets unter ärztlicher Begleitung erfolgen.
Fazit:
Östrogenmangel ist kein reines Wechseljahresthema. Er betrifft Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen – mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Eine rechtzeitige Diagnose und ein individueller Therapieansatz sind entscheidend. Ob pflanzlich, naturheilkundlich oder schulmedizinisch – jede Frau hat die Möglichkeit, aktiv etwas für ihr hormonelles Gleichgewicht zu tun.
Tipp:
Höre auf Deinen Körper – und hole Dir Unterstützung, wenn Beschwerden Deine Lebensqualität einschränken.
Wenn euch dieses Thema interessiert oder ihr weitere Fragen habt, lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Alles Liebe
Eure Heilpraktikerin Karin Heidmann
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Quelle:
FERNARZT – Östrogenmangel – Ursachen, Symptome und Behandlung
Hinweis:
Die genannten pflanzlichen und naturheilkundlichen Empfehlungen basieren auf überliefertem Erfahrungswissen und dienen der allgemeinen Information. Sie ersetzen nicht die Beratung oder Behandlung durch eine medizinische Fachperson. Bitte suche bei gesundheitlichen Beschwerden ärztlichen oder heilpraktischen Rat.
Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Deinem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.