Implantationsversagen (Einnistungsstörung)

und

habituelle Aborte (wiederkehrende Fehlgeburten)

– Was tun?

Einnistungsstörung (Implantationsversagen) und habituelle Aborte (wiederkehrende Fehlgeburten)

Einleitung

Von Einnistungsversagen (Implantationsversagen) spricht man, wenn bei mehreren künstlichen Befruchtungen, es trotz besten Voraussetzungen zu keiner Einnistung einer befruchteten Eizelle (Embryo) in die Gebärmutterschleimhaut kommt.

Habituelle Aborte sind definiert als das wiederholte Auftreten von mindestens drei aufeinanderfolgenden Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche.

Die Untersuchungen bei Einnistungsversagen oder mehrmaligen Fehlgeburten (Aborten) zielen darauf ab, die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln.

In dem folgenden Text beschreibe ich Dir welche möglichen Untersuchungsverfahren es gibt.

Einnistungsstörung

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben, um Informationen über Ihre medizinische Vorgeschichte und etwaige frühere Schwangerschaften und Fehlgeburten zu sammeln. Dies kann helfen, wiederkehrende Muster oder Risikofaktoren zu erkennen. Eine gründliche körperliche Untersuchung kann auch Hinweise auf mögliche Ursachen liefern.

Hormonanalyse

Verschiedene Bluttests können durchgeführt werden, um den Hormonspiegel zu überprüfen. Dies kann helfen, Probleme mit der Schilddrüse oder hormonellen Ungleichgewichten zu identifizieren. Folgende Werte sollten dabei auf jeden Fall bestimmt werden: LH, FSH, Östrogen, Progesteron, Prolaktin, AMH, Androgen, DHEAS, TSH, T3, T4, fT3, fT4

Infektionskrankheiten

Bestimmte Infektionen wie zum Beispiel Chlamydien, Herpesviren können Fehlgeburten verursachen. Deshalb sollten Tests auf Infektionen durchgeführt werden.

Glukosetoleranz - Test

Insulinresistenz

Eine Insulinresistenz kann den Blutzuckerspiegel erhöhen, zu hormonellen Ungleichgewichten führen, und das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und Fehlgeburten, aufgrund von gestörter embryonaler Entwicklung und Plazentafunktion, erhöhen. Untersucht werden bei einer Insulinresistenz die Blutzuckerwerte und die Triglyceride, es wird ein Glukosebelastungstest gemacht und der HOMA-Index bestimmt. Bei einer Blutentnahme werden im Labor Insulin und der Blutzucker (Glukose) bestimmt, diesen beiden Werte ergeben den HOMA-Index.

Stoffwechselstörung

Eine Stoffwechselstörung wie zum Beispiel (HPU, KPU, Gluten- und Histaminintoleranz) kann die Nährstoffversorgung des Fötus beeinträchtigen, was zu Entwicklungsproblemen führt und eine Fehlgeburt auslösen kann.

Ultraschall

Ein transvaginaler Ultraschall kann verwendet werden, um die Gebärmutter und die Eileiter genauer zu untersuchen. Dies kann helfen, strukturelle Anomalien oder Polypen in der Gebärmutter zu identifizieren.

Hysterosalpingographie (Kontrastmitteluntersuchung)

Diese Untersuchung ermöglicht es, die Form und Durchgängigkeit der Gebärmutter und der Eileiter zu überprüfen.

Bauchspiegelung

Wenn wiederholt Fehlgeburten auftreten, kann eine Bauchspiegelung dazu beitragen, die Ursachen zu identifizieren. Dies könnte beispielsweise anatomische Anomalien wie Uterusfehlbildungen oder Narbengewebe (Asherman Syndrom) in der Gebärmutter nach einer früheren Operation aufdecken. Es können dabei auch Verwachsungen der Eileiter, Zysten, Hydrosalpinx und Endometriose entdeckt werden.

Einnistungsstörung

Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)

Dies ist eine minimalinvasive Untersuchung, bei der ein dünnes Endoskop in die Gebärmutter eingeführt wird, um etwaige Anomalien oder Verengungen der Gebärmutterhöhle festzustellen und zu behandeln. Es können Myome, Polypen, oder Fehlbildungen der Gebärmutter entdeckt und sogar sofort behandelt werden.

Endometrium-Biopsie

Eine Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut kann entnommen werden, um auf eventuelle Entzündungen oder Anomalien und auf T-Zellen, NK Zellen, erhöhte Plasmazellen zu untersuchen.

Humangenetische Untersuchung beider Partner

Bei wiederholten Fehlgeburten und Einnistungsstörungen kann eine genetische Beratung und Genetik-Tests (Karyotypisierung) in Betracht gezogen werden, um chromosomale Anomalien (z.B. Translokation) oder genetische Faktoren zu identifizieren.

Einnistungsstörung und habituelle Aborte

Blutgerinnungstests

Einige Frauen haben eine genetische Prädisposition für Blutgerinnungsstörungen, die wiederholte Fehlgeburten verursachen können. Tests wie der Antiphospholipid-Antikörpertest können durchgeführt werden. Folgende Blutuntersuchungen sollten dabei durchgeführt werden: APS, Faktor V Leiden, Protein-C- und S-Mangel, MTHFR-Mutation, Antithrombin-Mangel

Immunologie

In einigen Fällen können Autoimmunerkrankungen oder Immunprobleme die Ursache für habituelle Aborte sein. Es können spezielle Tests durchgeführt werden, um diese Probleme zu diagnostizieren. Bei der Diagnostik werden folgende Tests gemacht – KIR Gene, Killerzellen, ANA, ITP, MAK, TAK, TRAK, Lupus.

Einnistungsfenster (ERA-Test)

Ein ERA-Test ist ein Verfahren zur Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Dies ermöglicht eine gezielte IVF-Behandlung.

Fazit

Die genauen Untersuchungen können je nach individueller Situation variieren. Es ist wichtig, dass Frauen mit wiederkehrenden Fehlgeburten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln und geeignete Behandlungen oder Maßnahmen einzuleiten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen. Die genaue Diagnose und das geeignete Vorgehen hängen von den spezifischen Ergebnissen der Untersuchungen ab. Es ist wichtig, Geduld und Unterstützung während dieses Prozesses zu haben, da die Ursachen komplex sein können und die Lösung Zeit in Anspruch nehmen kann.

Die komplette Checkliste zum Download findest Du hier

Diagnostik nach wiederholten Fehlgeburten und Einnistungsstörungen

Da es sehr schwer ist, diese komplette Diagnostik in einer herkömmlichen Kinderwunschpraxis zu erhalten, empfehle ich Dir, spätestens nach 3 Fehlgeburten, bzw. 3 negativen künstlichen Befruchtungen (trotz optimalen Voraussetzungen), spezielle Fachärzte aufzusuchen, die sich auf so eine gezielte Kinderwunsch-Diagnostik spezialisiert haben, dazu zählen unter anderem Transfusionsmediziner, Hämatologen, Immunologen und Endokrinologen,

 

Wenn euch dieses Thema interessiert oder ihr weitere Fragen habt, lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Alles Liebe
Eure Heilpraktikerin Karin Heidmann

 

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Quelle

https://www.ivf-nuernberg.de/kinderwunsch-forum/ursachen/einnistungsstoerungen-des-embryos

https://www.ladr.de/fuer-aerztinnen/fachinformationen/ladr-informiert/molekulargenetische-diagnostik/wiederholte-fehlgeburten

 

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Über Karin Heidmann

Karin Heidmann machte bis 2001 in Hamburg ihre Ausbildung zur examinierten Krankenschwester und schloss 2009 ihr Studium zur Heilpraktikerin ab. Darüber hinaus belegte sie nach ihrem Examen 2009 in den folgenden Jahren Fachfortbildungen zum Thema, Mykotherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Schüssler Salze, Ernährungs- und Vitalstoffberatung. Bis zu der Geburt ihrer Kinder arbeitete sie überdies viele Jahre in der Gynäkologie und später in der Intensivmedizin.

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